«So viele Dinge liegen aufgerissen»

So viele Dinge liegen aufgerissen
Von raschen Händen, die sich auf der Suche
Nach dir verspäteten: Sie wollten wissen.
Und manchmal ist in einem alten Buche
Ein unbegreiflich Dunkles angestrichen.
Da warst du einst. Wo bist du hin entwichen?

Hielt einer dich so hast du ihn zerbrochen,
Sein Herz blieb offen und du warst nicht drin.
Hat je ein Redender zu dir gesprochen,
So war es nichts als das: Wo gehst du hin.

Auch mir geschahs. Nur daß ich dich nicht frage,
Ich diene nur und dränge dich um nichts;
Ich halte wartend meines Angesichts
Williges Schauen in den Wind der Tage
Und klage den Nächten nicht daß ich so wenig weiß.

Ich seh sie wissen.

 

©Rainer Maria Rilke



Напишіть відгук