«Das Leben ist nur…»

Das Leben ist nur einen Traum weit weg.
Ich müßte träumen, daß ich träume, um
in ihren Armen zu erwachen, ohne
Angst, ein Lidschlag könne das beenden.

Sie redet, wie ein Blatt vom Baum zur Erde
schaukelt. Lacht, als suchten Stürme unter
allen Blättern das, worauf ein Gott sich
den Sinn des Suchens überhaupt notiert

und weggeworfen hat. Es gibt nichts mehr
zu suchen, sie ist hier und sagt: Vergiß,
was nichts zur Sache tut, die Namen, in den
Stamm geritzte Wunden. Alles heilt, sei

stolz auf mich und halt mich fest, erzähl
uns nicht, die Worte sind noch ungeboren.
Triff mich im Unendlichen und schweig.
Dann komm ich dir so nah wie nichts zuvor

© Helmut Krausser



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